2. Zeuke Stammtisch Spur 0 in Pulsnitz

Pulsnitz, der 17.01.2009

Nun ist der zweite Zeuke- Stammtisch Geschichte, am Samstag trafen wir uns wieder im Ratskeller in Pulsnitz/Sachsen, diesmal um 10 Uhr, was auch gut war, denn es kamen wieder an die 50 Sammler und Interessenten der Spur 0. Auch aus den südlichsten Teilen Deutschlands kamen die Sammler.

Es war wieder ein reges Treiben und Diskussionen an der Tagesordnung. Dieses Mal wurden gleich am Anfang schöne Bilder von verschiedenen Zeuke Anlagen auf der Leinwand gezeigt. Dabei wurden Erfahrungen mit Großanlagen diskutiert.
Die Frage war: Was ist besser, Gleichstrom oder Wechselstrom?
Wechselstrom, was bei Zeuke original ist und dass wird auch weiterhin von Zeuke- Sammlern bevorzugt! Gleichstrom ist für Zeuke- Sammler nur interessant wenn man kompatibel fahren möchte, dass heißt, wenn man auf seiner Anlage andere Fahrzeuge wie z.B. die von Liebmann/Stadtilm fahren möchte. Diese beiden Hersteller auf einer Anlage ergänzen sich hervorragend. Es wird aber ein kleiner Umbau der Zeukemotoren notwendig. ( Umrüstung auf Gleichstrom, durch Dioden )

Zu sehen waren auch wieder Eigenbauten, wie z.B. eine FD 50 in grau mit einen
B-Laufwerk (2'B'1), eine Elektrolok mit einem Holzchassis und ein Triebwagen mit Beiwagen, der aus Zeuke- D-Zugwagen gebaut wurde. Die alten auch defekten
D-Zugwagen werden gern zum umbauen genutzt. Da sie aus Bakelit bestehen. Dieses Bakelit lässt sich wunderbar bearbeiten (kleben, feilen, spachteln und lackieren).
Deshalb konnte man hier wieder mal vierachsige Postwagen und Gepäckwagen b.z.w. kombinierte Post- u. Gepäckwagen mit Sichtkanzel für den Zugbegleiter sehen. Warum werden diese Wagen so gerne gebaut? Ganz einfach, Zeuke hatte damals keine dieser Wagen im Programm. Jeder Zeuke- Sammler und Zeuke- Spieler, der einen Schnellzug auf seiner Anlage fahren hat, benötigt schließlich einen Gepäckwagen.
Interessant und gut aussehend waren auch zwei grüne zweiachsige Postwagen, einer davon mit Bremserhaus. Dafür wurden extra neue Nassschiebebilder hergestellt. Diese Nassschiebebilder sind leider noch Prototypen. Da können wir uns schon auf etwas freuen, wenn wir dann diese Schiebebilder erwerben können. Denn ein kleiner Zug mit einer T 55, dazu vier Donnerbüchsen und diesen kleinen Postwagen, dass wäre eine Augenweite.

Auch beim Zubehör wurde gebastelt. Zusehen waren Ladegüter aus bemalten Gips z.B. Stapel mit grauen Säcken, Holzkisten und Fässer auf Holzpaletten, Planenwagen mit dem Aufdruck von Zeuke- Bahnen und Wagenladungen mit Sand, die der originalen Wagenladung, sehr ähnelten. Echt Super!
Kleine Modellautos aus den 50zigern im Maßstab 1:43, wie z.B. Framos u. - Dreikantfeilen aus einer neueren Produktion, wurden liebevoll mit Accessoires ergänzt, die eben sehr gut in die Zeuke- Zeit passen. Ob nun Werner Zeuke einen eigenen Fuhrpark hatte oder Werbung machte, wissen wir heute leider nicht mehr, aber schön sieht es trotzdem aus.

Ein Hingucker waren dieses Jahr zwei Stellwerke. Eines war das Reiterstellwerk
(Rohbau) und das andere, das Brückenstellwerk, was auch schon farblich gestaltet war. Diese Stellwerke wurden aus Zinkblech gelasert, gekantet und verlascht.
Beiden Stellwerke passen sehr gut auf eine Zeukeanlage.

Runden auf der Ratstafel zog "wahrscheinlich" der Urahn einer FD 50, sozusagen der Urtyp oder besser der Prototyp. Zu erfahren gab es, dass diese Lok " eventuell" der Vorgänger der FD 50 war. Werner Zeuke hat vielleicht damals diese Lok in Auftrag gegeben und lies mehrere Gehäuse gießen. Doch aus Materialmangel hat er vielleicht diesen Auftrag wieder fallen gelassen. Dieses Gehäuse besteht aus Aluguss und war wahrscheinlich recht teuer. Es existiert, nach unserem Wissen, noch ein weiteres Gehäuse.
Danach suchte Werner Zeuke nach preiswerteren Werkstoffen und er fand den Werkstoff Bakelit, wo er seine sehr schönen FD 50 pressen lies. Wie wir wissen konnte dieser Pressstoff sogar farblich vorbehandelt werden.
Was auch kurios ist, bei der Urahn FD 50, ist der Blechtender. Dieser wurde in handarbeit hergestellt, aber dies soll zu dieser Zeit so gemacht wurden sein, auch in anderen Spuren z.B. bei H0, dies war wohl preiswerter. Als Triebwerk dient hier ein alter Wehrmachtsmotor der großen Sorte, der seine Kraft mit einer Schnecke an das Getriebe weitergibt. Diese Lok hat eine 2'C'1 Achsfolge.

Ein Modell, was wohl dieses Mal am meisten fotografiert wurde, war eine E 19.
Diese E 19 war in einen Top Zustand, da war sogar noch die Beschriftung dran.
Ich kannte bisher nur Modelle, wo diese Beschriftung fehlte. Besonderheit an dieser Lok waren die sehr einfach gebauten Pantografen mit Isolierung. Diese waren für den Betrieb mit Oberleitung vorgesehen. Werner Zeuke baute beide Lokvarianten auf Kundenwunsch, Wie es damals in Zeitungsartikeln beschrieben oder beworben wurde. Diese E 19 wurde für den 2000mm Schienenkreis gebaut und kostete
damals im Dezember 1947, 258,- RM "Vorbestellungen wurden erbeten"!
Als Triebwerk wurde ein alter Zeukemotor eingebaut, solche die wir auch aus der
T 548 und der E- 034 kennen. Auch die E 19 hat ein Alugussgehäuse, wie die eben erwähnten alten Modellen T 548 und E- 034 aus dieser Zeit. Die E 19 wurde zirka
200mal gebaut. Sie, gilt heute zur absoluten Sammler-Rarität, dem entsprechend ist auch ihr Preis!

Beim letzten Treffen 2008 wurde bemängelt, dass es keine Zeuke- Spangenautotransportwagen zu sehen waren. Dies konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. So war dieses Mal, die gesamte Kollektion, der Hels Lkw's zu sehen. Fünf Zeuke- Spangenautotransporter mit einem jeweils farblich anderen Minol- Fahrzeug . Dazu wurden weitere Lkw's aus der Produktpalette von der Firma Hels Gertrud Steglich Bad Schandau, wie z.B. zwei verschiedene Kranwagen, die Feuerwehr, zwei Rennwagen der Union, der Stammlangholztransporter, der Kantlangholztransporter, der Wasserfasslaster mit dem dazugehörigen Wasserfassanhänger und sogar ein originaler Karton, wo man verschiedene Autos zusammen stecken konnte, ausgestellt. Eine kleine Geschichte wurde dazu erzählt. Nur so viel, dass diese Auto's eigentlich Ersatzzähne werden sollten, denn nach dem Krieg hatte Helmut Steglich, ein Zahnarzt, versucht aus Kunstharz Ersatzzähne herzustellen, die nach dem Krieg dringend gebraucht wurden. Aber leider ging dieses Vorhaben nicht auf. Also machte er, beziehungsweise seine Frau, weil er selbst kein zweites Geschäft eröffnen durfte, aus diesem Kunstharz kleine Laster zum spielen oder als Ladegut für Werner Zeukes Transportwagen! Ach, weil der Name Helmut Steglich fiel. Hier die Entstehung des Firmennamen Hels, Hel- von Hel-mut und das S- kommt von S-teglich.

Ein an die Wand projektierter Beitrag, zum Umbau von Zeuke- Weichen wurde referiert. Der Inhalt war, das reibungslose befahren dieser Weichen zu gewährleisten, insbesondere für lange Züge über drei Meter. Die Zeuke- Weichen wurden mit neuen Antrieben (LGB) versehen. Außerdem wurden an den Weichen, der ausfahrende Bogen gekürzt, um den Winkel des Bogens zu entschärfen. Der Effekt ist, bei größeren D-Zugwagen, dass ausschwenken zu verringern. An diesen Umbau, sollte sich nur ein erfahrener Bastler wagen!

Nun, zu guter Letzt hatte sich ein restaurierter Triebwagen von Liebmann/Stadtilm vorgestellt. Der leider zu schnell für unsere Schienen b.z.w. Trafos war.

Natürlich wurden viele Fachgespräche geführt, Teile getauscht oder Ersatzteile erworben. Aber dieses Mal gab es keine Frage, ob es einen dritten Stammtisch geben wird. Schaut ganz einfach auf die Seite von 2010!
Video Teil 1 zum zweiten Zeuke-Stammtisch-2009 bei www.myvideo.de

Video Teil 2 zum zweiten Zeuke-Stammtisch-2009 bei www.myvideo.de




Im nachfolgenden Beitrag der Sächsischen Zeitung, ist ein kleiner Fehler reingerutscht; "2010 wird der Stammtisch nicht in Berlin stattfinden, denn Berlin kommt zu uns". Das ist doch was.
Sächsische Zeitung 17.01.2009




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